Gela EichhornTheaterpädagogin / Regisseurin
...und niemand weiß, wo wir sind
Ein Projekt der Gedenk-und Begegnungsstätte Leistikowstraße
 
Gela Eichhorn
 
„Wir haben gedacht: Wir verschwinden von der Welt - und niemand weiß, wo wir geblieben sind!“ So beschreibt Erika Sagert die Verzweiflung, in der sie ihren Namen in die Wand ihrer Zelle im Gefängnis Leistikowstraße  ritzte. Sie war 1953 vom sowjetischen Geheimdienst festgenommen, wegen angeblicher Spionage verurteilt und zur Zwangsarbeit nach Workuta  - in das berüchtigte Strafarbeitslager des sowjetischen Gulag - verschleppt worden.
 In Form einer dokumentarischen Collage wird aus den Erinnerungen von Erika Sagert und vier weiteren Leidensgefährten eine gemeinsame Geschichte.
„Fünf Zeitzeugen haben von ihrem Schicksal erzählt. Wir haben zugehört, gelesen und nachgefragt, waren neugierig, erschüttert, manchmal auch ratlos. Und natürlich haben wir immer auch versucht, uns etwas vorzustellen. Die Bilder, die wir jetzt in unseren Köpfen haben, spiegeln das Leid der Betroffenen nur bruchstückhaft, wir können uns dem bestenfalls annähern. Aber wir haben einen Zugang zu diesen fünf Menschen gefunden, die uns vorher fremd waren, und das wollen wir auch unserem Publikum ermöglichen.“

Szenische Lesung mit Schülern des Humboldtgymnasiums Potsdam

Skript und Regie: Gela Eichhorn