Gela EichhornTheaterpädagogin / Regisseurin
Krieg. Stell dir vor, er wäre hier
10 Potsdamer aus drei Generationen lesen Janne Tellers Buch
Die dänische Autorin Janne Teller zeigt mit einem schlichten Perspektivwechsel, was es bedeutet, ein Kriegsflüchtling zu sein: Stell dir vor, Europas Demokratien sind zusammengebrochen. Zwischen Franzosen, Spaniern, Deutschen und Griechen ist ein unerbittlicher Hass entbrannt. Um dein Leben zu retten, fliehst du mit deiner Familie nach Ägypten – in die einzige Region, in der noch Frieden herrscht. Dort seid ihr Flüchtlinge aus Westeuropa, für die es scheinbar keinen Platz gibt und die keiner haben will...

10 Einwohner von Potsdam-West im Alter von 15 bis 63 Jahren gestalten Janne Tellers
Gedankenexperiment als Lesung, begleitet von dem Kontrabassisten Jaspar Libuda .
Schon allein durch ihr Alter bringen sie ganz unterschiedliche Lebenserfahrungen und Sichtweisen ein. Diese künstlerische wie logistische Herausforderung ist gleichzeitig eine große Chance, denn die Verschiedenheit der Akteure schafft neben dem Text eine zweite, besonders emotionale Ebene: Flucht kann jeden betreffen, unabhängig von Alter oder sozialer Herkunft. Und wir alle sind Nachbarn der bei uns Schutz suchenden Menschen.

Mit Almuth Bräutigam, Franziskus Claus, Jakob Eichhorn, Marlies Kowalski , Hartmut Kusch, Franziska Löffler, Jorinde Rösch, Uwe Rühling, Jorinna Schneider, Franz Waldmann
Musik: Jaspar Libuda, Kontrabass, www.jasparlibuda.de
Regie: Gela Eichhorn

„Gänsehaut und minutenlanger Applaus zum Abschluss –
die Lesung...war ein riesiger Erfolg.“

(kado, MAZ)

"Während einen die anfängliche...Beschreibung des Kriegsalltages noch einigermaßen unberührt lässt – wahrscheinlich ist man zu abgeklärt durch die tägliche Medienberichterstattung –, greifen einen die konkreten Fluchtvorbereitungen und die spätere Ankunft in Ägypten wirklich an. Dazu trägt nicht nur die...einfühlsame musikalische Begleitung von Jaspar Libuda bei, sondern auch die räumlichen Veränderungen, in die die Regie...das Publikum direkt mit einbezieht...Dieser kollektive Blickwechsel ermöglicht auch einen persönlichen Perspektivwechsel...Die Fremdheit und das Verlorensein schnüren einem buchstäblich die Kehle zu,... eröffnen aber auch die Möglichkeit, andere, denen es heute so ergeht, zu verstehen."
(Priebs-Tröger, PNN)

 
Gela Eichhorn